9. April: Gibt es für uns das absolute Glück im Leben? (Teil 4) – Wie die ’stillen‘ Glücksmomente unsere Stimmung verwandeln können

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Hundertwasser-Fliesenmosaik auf dem Herren-WC im Bahnhofsgebäude Uelzen – Foto: Markus Wehrstedt

 

Ich glaube, das absolute Glück gibt es gar nicht. Denke mir immer, dass ich mich nur selbst lieben müsste, dann ist alles gut.“

 

(Fortsetzung vom 5. April 2014)

 

Das absolute Glück existiert wohl eher nicht für uns hier auf Erden (vgl. meine letzten beiden Beiträge vom 3., 4. und 5. April 2014). Aber wenn es schon dieses totale Glück nicht für uns gibt, so lässt sich – meiner Meinung nach – zumindest unser aktueller Glückszustand einigermaßen gut messen 🙂 . Natürlich nicht richtig in (natur-) wissenschaftlicher Hinsicht. Aber die sechs Schritte in meinem Beitrag vom 5. April können hier durchaus eine Hilfe sein, ‚herauszufühlen‘, wie glücklich oder unglücklich wir gerade über unsere Lebenszusammenhänge denken. (Wer noch nichts über diese ’sechs Schritte‘ gelesen hat, kann es ja hier gleich noch nachholen).

 

  • Hat es schon jemand von euch ausprobiert?
  • Konnten schon erste Glücksquotienten ermittelt werden?
  • Und wenn ja, wo habt ihr euch wiedergefunden? Eher im Plus- oder mehr im Minusbereich?
  • Seid ihr mit eurem Ergebnis zufrieden?
  • Hat euch das Ergebnis zum Nachdenken gebracht?
  • Habt ihr überlegt, euren derzeitigen Zustand zu verbessern? Und wenn ja, wie?

Fragen über Fragen. Wichtig erscheint mir hier noch einmal der Rückgriff auf meine Liste der „Eher gewöhnlichen und unscheinbaren Geschenke des Glücks“ (vgl. meinen Beitrag hier vom 4. April). Es sind die großartigen ’stillen‘ Glücksmomente, die wir vor lauter Betriebsblindheit oftmals überhaupt nicht mehr wahrnehmen können oder nicht mehr wahrnehmen wollen. Aber gerade sie halte ich für die ganz großen und verlässlichen ‚Stimmungsanreger‘ unseres Lebens. Wir sollten täglich an sie denken – um selbst zufriedener und ausgeglichener durch unseren Alltag zu kommen.

 

Hier nur eine beispielhafte und eindrückliche Rechnung: Nehmen wir einmal diese stillen Glücksmomente zu unserer Beispielrechnung vom 5. April dazu und bewerten jeden dieser einzelnen Glücksmomente mit der Höchstpunktzahl ‚+10‘, so müssten wir unsere Glücksmomenteliste wie folgt erweitern:

 

Die eher gewöhnlichen und unscheinbaren Geschenke des Glücks:
  • Ich habe genug und tolle Sachen zu essen und kann mir fast alles Nahrhafte leisten. (10)
  • Ich habe ein Dach über dem Kopf und einen privaten Raum, um mich jederzeit zurückziehen zu können. (10)
  • Mir steht immer sauberes Wasser zur Verfügung, und ich kann mich jederzeit duschen. (10)
  • Ich habe immer Geld für das nötigste zur Verfügung. (10)
  • Ich habe Freizeit zum Sonnen, Sporttreiben, Freunde besuchen etc. (10)
  • Ich habe ein eigenes Notebook und kann mich z.B. bei Facebook engagieren etc. (10)
  • Ich kann jederzeit kostenlos einen Arzt konsultieren. Schon das ist der Hammer. (10)
  • Ich muss in meinem Heimatland (derzeit) keinen Bürgerkrieg fürchten. (10)
  • Ich werde (aktuell) nicht verfolgt, betrogen oder verleumdet. (10)
  • Ich kann fast überall hingehen, wohin ich möchte. Fast grenzenlose Freiheit. (10)
  • Ich habe einen Job, in dem ich glücklich bin. (10)
  • Ich kenne viele tolle Freunde, zu denen ich jederzeit hinfahren könnte. (10)
  • Ich habe eine prima Familie, mit deren Unterstützung ich immer wieder rechnen kann. (10)
  • Ich lebe mit einer wunderbaren Natur hier in Deutschland und darf dieselbe fast unbegrenzt genießen. (10)
  • Ich kann mich Tag und Nacht am Vogelgezwitscher und am Frühling erfreuen. (10)
  • und manches mehr 🙂

Erinnern wir uns also all dieser wunderbaren Gegebenheiten, so werfen wir praktisch ein dickes (Punkte-) Gewicht in die Waagschale unseres Glücks hinein! Um es genau zu nehmen: 15 mal 10 = 150 Pluspunkte!

 

Lassen wir diese 150 zusätzlichen Pluspunkte in unsere Beispielrechnung vom 5. April miteinfließen, so ergibt sich ein total neues Gesamtbild und Gesamtergebnis, nämlich:

  • statt: +64-90 = -26
  • ergibt sich: +64-90+150 = +124
  • statt: 11 Glücksmomente + 11 Stimmungshemmer = 22
  • ergibt sich: 11+15 Glücksmomente + 11 Stimmungshemmer = 37
  • und statt: -26 geteilt durch 22 = -1,2
  • ergibt sich: +124 geteilt durch 37 = +3,4

Fazit: Nehmen wir diese 15 Stimmungsaufheller mit hinein in unsere Glücksberechnung, so verändert sich unser Glücksquotient vom negativen Wert von -1,2 in den postiven Wert von +3,4 (!). Werfen wir nun noch einmal einen Blick auf die Auswertungsskala:

 

Glücks-Skala von -10 bis + 10:

  • -10 bis -6: Du fühlst Dich derzeit extrem unzufrieden und unglücklich.
  • -6 bis -3: Du fühlst Dich derzeit ziemlich unzufrieden und unglücklich.
  • -3 bis 0: Du fühlst Dich aktuell eher unglücklich als glücklich (Deine Stimmungshemmer überwiegen leicht).
  • 0 bis +3: Du fühlst Dich aktuell eher glücklich als unglücklich (Deine Glücksmomente überwiegen leicht).
  • +3 bis +6: Du fühlst Dich derzeit ziemlich glücklich und zufrieden.
  • +6 bis +10: Du fühlst Dich derzeit extrem glücklich und zufrieden.

So stellen wir fest: Ohne diese 15 Stimmungsaufheller gilt für uns das Ergebnis: -1,2

  • -3 bis 0: Du fühlst Dich aktuell eher unglücklich als glücklich (Deine Stimmungshemmer überwiegen leicht).

Und mit diesen 15 zusätzlichen Glücksmomenten erhalten wir das Urteil: +3,4

  • +3 bis +6: Du fühlst Dich derzeit ziemlich glücklich und zufrieden.

Was lernen wir daraus? Ganz einfach: Es macht unglaublich viel Sinn, diese ’stillen‘ Glückswahrheiten ständig in unser Gedächtnis zu verfrachten und damit unsere tägliche Grundstimmung gewaltig zu verbessern. Wirklich, es lohnt sich! Ich kann es euch nur ans Herz legen und euch zum Erinnern ermutigen. Probiert es mal aus. Wagt das Experiment – und ihr werdet sehen – es geht euch gleich ein gutes Stück besser, auch wenn die Sorgen und Leiden des Alltags damit nicht gleich verschwinden.

 

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